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  „anima inventrix berlin“

 präsentiert

  

  

PARA*DIES*SEITS


Ein  musikalisch-poetisches Mosaik

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Sharon Bauer-Hutchinson         – Klavier

Bettina Marqardt                    – Viola

Dr. Christian Knudsen           – Stimme

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Werke von Franz Kafka, Joseph Joachim,
Felix Mendelssohn Bartholdy, Ingeborg Bachmann u.a.

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Freitag, 16. November, 2007, 20 Uhr
im Lichtburgforum Wedding
S-Bhf Gesundbrunnen

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Die Kunst fliegt um die Wahrheit,
aber mit der entschiedenen Absicht,
sich nicht zu verbrennen.
Ihre Fähigkeit besteht darin,
in der dunklen Leere einen Ort zu finden,
wo der Strahl des Lichts,
ohne daß dies vorher zu erkennen gewesen wäre,
kräftig aufgefangen werden kann.

                                                                       (Franz Kafka 1917)

 

  Genau vor 90 Jahren formte Franz Kafka diesen Aphorismus, als er sich von Prag nach Zürau aufs Land begab, um sich von dem massiven Ausbruch seiner Tuberkulose zu erholen, und als er – sieben Jahre vor seinem frühen Tod – seine poetische Existenz radikal neu fundierte. In  seinen in Zürau verfassten Aphorismen finden sich auch weithin unbekannte Reflexionen auf die biblische Paradiesgeschichte (Genesis 2-3), die im thematischen Zentrum der musikalisch-poetischen Szenerie stehen sollen.

Vor hundert Jahren starb der große Geiger Joseph Joachim, berühmt als Solist, Quartett-Primarius und großer Inspirator – besonders für seinen Freund Johannes Brahms. Dass Joachim selbst als Komponist hervortrat, ist weniger bekannt. Seine „Hebräischen Melodien“ op. 9 für Viola und Klavier beispielsweise werden treffen auf fein komponierte Fabeln und Parabeln von Kafka. Überraschende Reflexe von anderen Komponisten und Dichtern aus verschiedenen Zeiten werden sich fügen zu einem funkelnden Mosaik.